Schlage die Seite 18 in dem Buch auf, das Du gerade liest. Wie lautet der dritte Satz im zweiten Absatz?
Sie saß jetzt ergeben vor der Wohnzimmertür, spürte, dass diese Nacht keine normale Nacht war, und versuchte unaufdringlich darauf hinzuweisen, dass sie noch immer eine Blase besaß und dass es höchste Zeit wurde.
Wie viel Bücher liest Du zurzeit parallel und welche sind das?
Ich lese im Moment in fünf Büchern gleichzeitig. Alles hat eben seine Zeit:
Ralphs Party; Lisa Jewell
Hier spricht Berlin – Geschichten aus einer barbarischen Stadt; Claudius Seidel (Hrsg.)
Berliner Mietshaus; Irina Liebermann
Grabenkriege im Management; Peter Schütz
Laufen in Düsseldorf; Thomas Prochnow
Welche Bücher stehen auf Deiner Warteliste?
Wenn mich keine unvorhergesehenen Neuinspirationen überraschen, dann gedenke ich bis Weihnachten folgendes zu verschlingen:
Am Hang; Markus Werner Fischer
Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte; Ralph Giordano
Gelebte Geschichte; Hillary R. Clinton
Mein Leben; Bill Clinton
www.else.tv; Else Buschheuer
Helmut Schmidt; Martin Rupps
Die Kunst der Täuschung; Kevin D. Mitnick
Der Mann ohne Eigenschaften; Robert Musil
Welches Buch hat Dich in den letzten 12 Monaten am meisten begeistert?
Das ist verdammt schwer und ich mag mich da auch gar nicht auf ein einziges festlegen. Drei Bücher haben mich aber ganz besonders berührt. Tage und Wochen nach dem ich diese Bücher zur Seite gelegt haben, hallten sie immer noch in mir nach … rührten mich noch an. Und das ist es ja, was Literatur soll!
Die Nacht von Lissabon; Erich Maria Remarque
Ich kannte nur „Im Westen nichts Neues“ und war gespannt, wie Remarque ohne eine alles beherrschende Kriegskulisse auskommt. Mit der Nacht von Lissabon ist Remarque eine anrührende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund einer Flucht vor den Nazis durch ganz Europa gelungen. Lissabon stellt den melancholischen Rahmen für diese Geschichte und meine eigenen Lissabonmelancholien verdichten sich in dieser Geschichte zu einem ergreifenden Leseerlebnis. Remarque schreibt so intensiv, das ich gar nicht anders konnte, als diese Nacht in Echtzeit zu lesen … und wenn sich dann imaginiertes Morgengrauen mit realem Morgengrauen vermengt, erahnt man, was große Literatur zu leisten im Stande ist.
Der Schatten des Windes; Carlos Ruiz Zafon
Auch in diesem Buch geht es um die große Leidenschaft, durch die Literatur zu Literatur wird. Die Tatsache, das Joschka Fischer dieses Buch bei Elke Heidenreich vorstellte, machte es dem Buch bei mir nicht gerade einfacher. Mit spitzen Fingern fing ich an zu lesen, um es alsbald begierig zu verschlingen. In Barcelona gibt es einen verstecken Ort, den Friedhof der vergessene Bücher. Jeder, der diesen Ort betritt kann sich ein Buch aussuchen und trägt fortan die Verantwortung für dieses Buch. Die Geschichte von Daniel und seinem Buch wird von Zafon hochspannend und gekonnt erzählt und zeigt, auf welch bizarre Art und Weise gelesene Geschichten mit unserem realen Leben verwoben sein können. Genau deswegen hat es mich in diesem Sommer nach Barcelona gezogen. Den Friedhof der vergessenen Bücher habe ich natürlich nicht gefunden, aber an einigen Stellen die von Zafon so brillant entwickelte Atmosphäre der Morbidität Barcelonas gespürt.
Das Jesus Video; Andreas Eschbach
Eschbach hat mit dieser arschspannenden Geschichte meine irgendwie verschüttete Faszination fürs Zeitreisen wieder in mein Bewusstsein gerufen. Und mit welch einer Wucht. Das Buch entwickelt eine Dynamik, dass ich als passionierter Langsamleser streckenweise gar nicht mehr hinterher kam. Was wäre also wenn … Zeitreisen in die Vergangenheit irgendwann doch einmal möglich sein werden? Wer war dann ein Zeitreisender? John Lennon? Albert Einstein? Michelangelo? Davinci? Machiavelli? Eine philosophische Frage, die Somone de Beauvoire in „Alle Menschen sind sterblich“ sehr brillant entwickelt, wird von Eschbach in einen bestsellertauglichen SIFI-Plot gepackt. Aber bitte, was hat sich denn Pro7 da erlaubt? Das war ja wohl die schlimmste Literaturmisshandlung seit der Bücherverbrennung. An diesem Desaster konnte noch nicht mal Naike Rivelli etwas ändern. Nein, nein, nein … das ging ja so was von gar nicht! Bloß nicht anschauen!!! Und wenn doch, dann ganz schnell ganz nachhaltig vergessen und rasch das Buch gelesen!
Und die größte Enttäuschung des letzten Jahres?
Windows on the World; Frederic Beigbeder
Dieses Buch ist bei mir vermutlich an den hohen Erwartungen gescheitert und Beigbeder an der hohen Messlatte, die dieser Stoff mit sich bringt. Sicher, ein mutiges Unterfangen und schließlich muss ja einer den Anfang machen. Für diesen Mut sollte man also auch die Hacken zusammenschlagen und allen verfügbaren Respekt herauskramen. Trotzdem gilt: Das Gegenteil von gut gemacht ist meistens gut gemeint. Und ein Tabubruch an sich garantiert noch längst keine große Literatur … meist noch nicht mal einen passablen Text. Klar, der Roman hat seine starken Momente, aber am Ende beschlich mich ein fades Gefühl und die Gewissheit, wenn es ihn denn jemals geben soll, dann war dies mit Sicherheit noch nicht der ultimative 9/11 Roman.
Masserberg; Else Buschheuer
RMA war toll, Elses Weblog sowieso … Masserberg nicht! Nicht mein Sujet, nicht meine Atmosphäre nicht mein Roman. Für mich wie ein langer zäher Kaugummi. Meine Masserberg-Zeit muss wohl erst noch kommen!
Welches Buch hat Dich bislang am allermeisten geprägt?
Nun ja, da ich mich bei Büchern so schwer auf eines festlegen kann, tauchen hier auch gleich vier Sachen auf:
Ich lieb’ Dich nicht, wenn Du mich liebst!; Dean C. Delis
Große Verzweiflung nach der bis dahin größten emotionalen Katastrophe meines Lebens. Ich habe das Buch verschlungen auf einerFluchtZugfahrt von Berlin nach Zürich. Plötzlich sah ich glasklar, was in dem zurückliegenden halben Jahr eigentlich das Problem war. Höchst erkenntnisreich und höchst schmerzhaft. Aber hängt das nicht immer irgendwie zusammen … gerade bei solchen Dingen? Allerdings bewahrten mich diese Erkenntnisse nicht davor, wenige Monate später eine noch viel größere Eselei zu begehen. Sehenderen Auges zwar aber dann auch mit noch nachhaltigeren Konsequenzen. Manchmal muss man wohl solange mit dem Kopf gegen die Mauer rennen, bis wirklich alles ganz blutig ist und man, wenn man die Mauer schon nicht eingerannt hat, wenigstens ein paar ganz respektable Narben davon getragen hat.
Nie die letzte Reise; Felix Zandman
Die ergreifende Lebensgeschichte eines Holocaust Überlebenden. Nachdrücklich beschreibt Felix Zandman wie auch in den verzweifeltesten Lebenssituation ein Ausweg gefunden werden kann. Wenn Dir das Leben eine Tür vor der Nase zuschlägt, werden woanders mindestens zwei neue geöffnet. Zandman stellt die Frage: Wer sind wir, dass wir meinen, immer unsere eigene Zufriedenheit in den Vordergrund stellen zu müssen? Und lehr an seinem Lebensbeispiel Demut, Aufrichtigkeit, Konsequenz und Erfolgsorientierung.
Der Termin; Tom DeMarco,
Dieser Roman wirkte auf mich geradezu bewusstseinserweiternd. Eine Aufforderung, doch ruhig einmal drei Schritte zurück zu gehen, inne zu halten und sich die Frage zu stellen, ob das denn alles so richtig ist wie man die Dinge angeht und wie es einem vorgelebt wird. Traue keinem Experten, der sagt, das sei richtig, das mache er schon seit zwanzig Jahren so. Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen. Und das ganze dann auch noch in einen spannenden Wirtschaftsroman verpackt. Muss man, muss man, muss man lesen … unbedingt!
Die Logik des Misslingens; Dietrich Dörner
Wenn die Komplexität des Problems die Komplexität des problemverarbeitenden Systems übersteigt, dann lässt sich das Problem nur durch Komplexitätsreduktion lösen. Scheitern folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten und wenn man die erkennt, dann lässt sich Scheitern auf allen Ebenen des menschlichen Lebens systematisch eindämmen. Und zumeist sind wir weniger schuld an unserem Scheitern, als wir gemeinhin glauben. Wenig tröstlich aber irgendwie doch beruhigend!
Welches Buch musstest Du in der Schule lesen und hat Dich trotzdem fasziniert?
Wie gesagt, jegliches hat seine Zeit und darauf kann so ein Schulkanon nur schwerlich Rücksicht nehmen. Pflicht und Faszination lassen sich auch irgendwie nur sehr schwer überein bringen. Aber als bei mir die Animal Farm behandelt wurde, da war meine Zeit für diese Fabel eindeutig gekommen. Und immer und überall lassen sich die Gesetzmäßigkeiten dieses Gutmenschentums beobachten … warum kann man da nicht zur Abwechslung auch mal draus lernen? Alle Tiere sind gleich … und einige Schweine sind gleicher! War so, ist so und wird vermutlich auch immer so bleiben!
Welches Buch ging in der Schule gar nicht?
Ich musste mal „Wie der Stahl gehärtet wurde lesen“ Sozialistische Erbauungsliteratur der asketischen Sorte, die so gar nicht ging. Völlig unverdaulich … ich muss so elf Jahre alt gewesen sein. Etwas wesentliche habe ich allerdings dabei gelernt: Man muss längst nicht alles gelesen haben, um wortreich mitdiskutieren und sich eine Meinung bilden zu können!
Was ist das wertvollste Buch in Deinem Bücherregal?
Hmm, materiell oder ideell? Ich habe ein kleines in Kunstleder eingebundenes Büchlein in kyrillischer Sprache von J. Stalin in meinem Regal zu stehen. Von 1947 … vermutlich damals in zweistelliger Millionenauflage produziert. Seinen speziellen Wert bekam dieses Buch für mich, als ich Solchenyzins Archipel Gulag und Der erste Kreis der Hölle gelesen habe, und plötzlich genau dieses Buch in den Händen eines der Helden auftauchte. Plötzlich verlinkten sich die Bücher in meinem Bücherregal und optimierten so ihren PageRank. Analog meets digital.
Welches Buch wirst Du nie in die Hand nehmen?
Ich habe mich durch die Herr der Ringe Filme gequält … ich sehe wirklich keinen Grund, mich jetzt auch noch durch diese Tolkien Schwarte zu kämpfen.
Und natürlich werde ich im Leben keinen Harry Potter Band in die Hand nehmen!
Mit welchen Stoffen tust Du Dich besonders schwer?
Alles was sich im Fantasysegment außerhalb der Scheibenwelt bewegt, bereitet mir zum Teil physische Schmerzen. Immer wenn die Geschichte nicht mehr weiter geht, wird halt ein neuer Zauber eingeführt und Elben, Orks oder Kobolde können sich wieder weiter durch die Weltgeschichte hangeln. Nee, das ist doch so beliebig …. Das kann doch in echt niemandem Spaß machen!
Woher bekommst Du Deine Leseempfehlungen?
Ich gestehe, ich lasse mir von Amazon bei der Zusammenstellung meines Lesestoffs helfen. CRM at its best! Das ist zumeist sehr mainstreamig aber auch da gibt es ja so einiges zu entdecken. Und für die Trüffel, da schnüffle ich mich eben durch die unterschiedlichsten Medien hindurch. Nein, einen persönlichen Literaturpapst habe ich nicht
Sie saß jetzt ergeben vor der Wohnzimmertür, spürte, dass diese Nacht keine normale Nacht war, und versuchte unaufdringlich darauf hinzuweisen, dass sie noch immer eine Blase besaß und dass es höchste Zeit wurde.
Wie viel Bücher liest Du zurzeit parallel und welche sind das?
Ich lese im Moment in fünf Büchern gleichzeitig. Alles hat eben seine Zeit:
Ralphs Party; Lisa Jewell
Hier spricht Berlin – Geschichten aus einer barbarischen Stadt; Claudius Seidel (Hrsg.)
Berliner Mietshaus; Irina Liebermann
Grabenkriege im Management; Peter Schütz
Laufen in Düsseldorf; Thomas Prochnow
Welche Bücher stehen auf Deiner Warteliste?
Wenn mich keine unvorhergesehenen Neuinspirationen überraschen, dann gedenke ich bis Weihnachten folgendes zu verschlingen:
Am Hang; Markus Werner Fischer
Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte; Ralph Giordano
Gelebte Geschichte; Hillary R. Clinton
Mein Leben; Bill Clinton
www.else.tv; Else Buschheuer
Helmut Schmidt; Martin Rupps
Die Kunst der Täuschung; Kevin D. Mitnick
Der Mann ohne Eigenschaften; Robert Musil
Welches Buch hat Dich in den letzten 12 Monaten am meisten begeistert?
Das ist verdammt schwer und ich mag mich da auch gar nicht auf ein einziges festlegen. Drei Bücher haben mich aber ganz besonders berührt. Tage und Wochen nach dem ich diese Bücher zur Seite gelegt haben, hallten sie immer noch in mir nach … rührten mich noch an. Und das ist es ja, was Literatur soll!
Die Nacht von Lissabon; Erich Maria Remarque
Ich kannte nur „Im Westen nichts Neues“ und war gespannt, wie Remarque ohne eine alles beherrschende Kriegskulisse auskommt. Mit der Nacht von Lissabon ist Remarque eine anrührende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund einer Flucht vor den Nazis durch ganz Europa gelungen. Lissabon stellt den melancholischen Rahmen für diese Geschichte und meine eigenen Lissabonmelancholien verdichten sich in dieser Geschichte zu einem ergreifenden Leseerlebnis. Remarque schreibt so intensiv, das ich gar nicht anders konnte, als diese Nacht in Echtzeit zu lesen … und wenn sich dann imaginiertes Morgengrauen mit realem Morgengrauen vermengt, erahnt man, was große Literatur zu leisten im Stande ist.
Der Schatten des Windes; Carlos Ruiz Zafon
Auch in diesem Buch geht es um die große Leidenschaft, durch die Literatur zu Literatur wird. Die Tatsache, das Joschka Fischer dieses Buch bei Elke Heidenreich vorstellte, machte es dem Buch bei mir nicht gerade einfacher. Mit spitzen Fingern fing ich an zu lesen, um es alsbald begierig zu verschlingen. In Barcelona gibt es einen verstecken Ort, den Friedhof der vergessene Bücher. Jeder, der diesen Ort betritt kann sich ein Buch aussuchen und trägt fortan die Verantwortung für dieses Buch. Die Geschichte von Daniel und seinem Buch wird von Zafon hochspannend und gekonnt erzählt und zeigt, auf welch bizarre Art und Weise gelesene Geschichten mit unserem realen Leben verwoben sein können. Genau deswegen hat es mich in diesem Sommer nach Barcelona gezogen. Den Friedhof der vergessenen Bücher habe ich natürlich nicht gefunden, aber an einigen Stellen die von Zafon so brillant entwickelte Atmosphäre der Morbidität Barcelonas gespürt.
Das Jesus Video; Andreas Eschbach
Eschbach hat mit dieser arschspannenden Geschichte meine irgendwie verschüttete Faszination fürs Zeitreisen wieder in mein Bewusstsein gerufen. Und mit welch einer Wucht. Das Buch entwickelt eine Dynamik, dass ich als passionierter Langsamleser streckenweise gar nicht mehr hinterher kam. Was wäre also wenn … Zeitreisen in die Vergangenheit irgendwann doch einmal möglich sein werden? Wer war dann ein Zeitreisender? John Lennon? Albert Einstein? Michelangelo? Davinci? Machiavelli? Eine philosophische Frage, die Somone de Beauvoire in „Alle Menschen sind sterblich“ sehr brillant entwickelt, wird von Eschbach in einen bestsellertauglichen SIFI-Plot gepackt. Aber bitte, was hat sich denn Pro7 da erlaubt? Das war ja wohl die schlimmste Literaturmisshandlung seit der Bücherverbrennung. An diesem Desaster konnte noch nicht mal Naike Rivelli etwas ändern. Nein, nein, nein … das ging ja so was von gar nicht! Bloß nicht anschauen!!! Und wenn doch, dann ganz schnell ganz nachhaltig vergessen und rasch das Buch gelesen!
Und die größte Enttäuschung des letzten Jahres?
Windows on the World; Frederic Beigbeder
Dieses Buch ist bei mir vermutlich an den hohen Erwartungen gescheitert und Beigbeder an der hohen Messlatte, die dieser Stoff mit sich bringt. Sicher, ein mutiges Unterfangen und schließlich muss ja einer den Anfang machen. Für diesen Mut sollte man also auch die Hacken zusammenschlagen und allen verfügbaren Respekt herauskramen. Trotzdem gilt: Das Gegenteil von gut gemacht ist meistens gut gemeint. Und ein Tabubruch an sich garantiert noch längst keine große Literatur … meist noch nicht mal einen passablen Text. Klar, der Roman hat seine starken Momente, aber am Ende beschlich mich ein fades Gefühl und die Gewissheit, wenn es ihn denn jemals geben soll, dann war dies mit Sicherheit noch nicht der ultimative 9/11 Roman.
Masserberg; Else Buschheuer
RMA war toll, Elses Weblog sowieso … Masserberg nicht! Nicht mein Sujet, nicht meine Atmosphäre nicht mein Roman. Für mich wie ein langer zäher Kaugummi. Meine Masserberg-Zeit muss wohl erst noch kommen!
Welches Buch hat Dich bislang am allermeisten geprägt?
Nun ja, da ich mich bei Büchern so schwer auf eines festlegen kann, tauchen hier auch gleich vier Sachen auf:
Ich lieb’ Dich nicht, wenn Du mich liebst!; Dean C. Delis
Große Verzweiflung nach der bis dahin größten emotionalen Katastrophe meines Lebens. Ich habe das Buch verschlungen auf einer
Nie die letzte Reise; Felix Zandman
Die ergreifende Lebensgeschichte eines Holocaust Überlebenden. Nachdrücklich beschreibt Felix Zandman wie auch in den verzweifeltesten Lebenssituation ein Ausweg gefunden werden kann. Wenn Dir das Leben eine Tür vor der Nase zuschlägt, werden woanders mindestens zwei neue geöffnet. Zandman stellt die Frage: Wer sind wir, dass wir meinen, immer unsere eigene Zufriedenheit in den Vordergrund stellen zu müssen? Und lehr an seinem Lebensbeispiel Demut, Aufrichtigkeit, Konsequenz und Erfolgsorientierung.
Der Termin; Tom DeMarco,
Dieser Roman wirkte auf mich geradezu bewusstseinserweiternd. Eine Aufforderung, doch ruhig einmal drei Schritte zurück zu gehen, inne zu halten und sich die Frage zu stellen, ob das denn alles so richtig ist wie man die Dinge angeht und wie es einem vorgelebt wird. Traue keinem Experten, der sagt, das sei richtig, das mache er schon seit zwanzig Jahren so. Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen. Und das ganze dann auch noch in einen spannenden Wirtschaftsroman verpackt. Muss man, muss man, muss man lesen … unbedingt!
Die Logik des Misslingens; Dietrich Dörner
Wenn die Komplexität des Problems die Komplexität des problemverarbeitenden Systems übersteigt, dann lässt sich das Problem nur durch Komplexitätsreduktion lösen. Scheitern folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten und wenn man die erkennt, dann lässt sich Scheitern auf allen Ebenen des menschlichen Lebens systematisch eindämmen. Und zumeist sind wir weniger schuld an unserem Scheitern, als wir gemeinhin glauben. Wenig tröstlich aber irgendwie doch beruhigend!
Welches Buch musstest Du in der Schule lesen und hat Dich trotzdem fasziniert?
Wie gesagt, jegliches hat seine Zeit und darauf kann so ein Schulkanon nur schwerlich Rücksicht nehmen. Pflicht und Faszination lassen sich auch irgendwie nur sehr schwer überein bringen. Aber als bei mir die Animal Farm behandelt wurde, da war meine Zeit für diese Fabel eindeutig gekommen. Und immer und überall lassen sich die Gesetzmäßigkeiten dieses Gutmenschentums beobachten … warum kann man da nicht zur Abwechslung auch mal draus lernen? Alle Tiere sind gleich … und einige Schweine sind gleicher! War so, ist so und wird vermutlich auch immer so bleiben!
Welches Buch ging in der Schule gar nicht?
Ich musste mal „Wie der Stahl gehärtet wurde lesen“ Sozialistische Erbauungsliteratur der asketischen Sorte, die so gar nicht ging. Völlig unverdaulich … ich muss so elf Jahre alt gewesen sein. Etwas wesentliche habe ich allerdings dabei gelernt: Man muss längst nicht alles gelesen haben, um wortreich mitdiskutieren und sich eine Meinung bilden zu können!
Was ist das wertvollste Buch in Deinem Bücherregal?
Hmm, materiell oder ideell? Ich habe ein kleines in Kunstleder eingebundenes Büchlein in kyrillischer Sprache von J. Stalin in meinem Regal zu stehen. Von 1947 … vermutlich damals in zweistelliger Millionenauflage produziert. Seinen speziellen Wert bekam dieses Buch für mich, als ich Solchenyzins Archipel Gulag und Der erste Kreis der Hölle gelesen habe, und plötzlich genau dieses Buch in den Händen eines der Helden auftauchte. Plötzlich verlinkten sich die Bücher in meinem Bücherregal und optimierten so ihren PageRank. Analog meets digital.
Welches Buch wirst Du nie in die Hand nehmen?
Ich habe mich durch die Herr der Ringe Filme gequält … ich sehe wirklich keinen Grund, mich jetzt auch noch durch diese Tolkien Schwarte zu kämpfen.
Und natürlich werde ich im Leben keinen Harry Potter Band in die Hand nehmen!
Mit welchen Stoffen tust Du Dich besonders schwer?
Alles was sich im Fantasysegment außerhalb der Scheibenwelt bewegt, bereitet mir zum Teil physische Schmerzen. Immer wenn die Geschichte nicht mehr weiter geht, wird halt ein neuer Zauber eingeführt und Elben, Orks oder Kobolde können sich wieder weiter durch die Weltgeschichte hangeln. Nee, das ist doch so beliebig …. Das kann doch in echt niemandem Spaß machen!
Woher bekommst Du Deine Leseempfehlungen?
Ich gestehe, ich lasse mir von Amazon bei der Zusammenstellung meines Lesestoffs helfen. CRM at its best! Das ist zumeist sehr mainstreamig aber auch da gibt es ja so einiges zu entdecken. Und für die Trüffel, da schnüffle ich mich eben durch die unterschiedlichsten Medien hindurch. Nein, einen persönlichen Literaturpapst habe ich nicht
dangerfunker - am Dienstag, 12. Oktober 2004, 21:01