Wird es bald Gesetze geben, die mir vorschreiben, schwarz-rot-gelbe Unterhosen zu tragen, beim Zähneputzen die Nationalhymne zu gurgeln und mir zur Demonstration meiner patriotischen Grundhaltung die Deutschlandkarte auf die Stirn zu tätowieren? Und werde ich dann nur noch als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft gelten, wenn ich brav mein Obst beim deutschen Händler kaufe, ein deutsches Auto fahre und im Schwarzwald statt in der Toskana Urlaub mache?
Wes Geisteshaltung sind denn diese Menschen, die meinen, dieses Thema auf die politsche Agenda setzen zu müssen! Zeigen nicht alle, alle Erfahrungen, dass dergleichen vorzuschreiben nur in totalitären Sytemen denkbar ist. Hat dieses Land denn keine echten Probleme mehr? Für wie blöde hält man denn die Menschen, die sich das tagtäglich ansehen und anhören müssen? Oder hat sich Frau Merkel überlegt, dass das Ziel die erste Bundeskanzlerin zu werden nicht mehr attraktiv genug ist und es schon der Titel "weltweit erste Diktatorin" sein müsse?
Wes Geisteshaltung sind denn diese Menschen, die meinen, dieses Thema auf die politsche Agenda setzen zu müssen! Zeigen nicht alle, alle Erfahrungen, dass dergleichen vorzuschreiben nur in totalitären Sytemen denkbar ist. Hat dieses Land denn keine echten Probleme mehr? Für wie blöde hält man denn die Menschen, die sich das tagtäglich ansehen und anhören müssen? Oder hat sich Frau Merkel überlegt, dass das Ziel die erste Bundeskanzlerin zu werden nicht mehr attraktiv genug ist und es schon der Titel "weltweit erste Diktatorin" sein müsse?
dangerfunker - am Montag, 6. Dezember 2004, 08:07
schnatterliese meinte am 6. Dez, 14:44:
patriotismus-was?
mein erster gedanke war, dass die jenigen, die nun der meinung sind, dass es einer patriotismus-debatte bedürfe, schlicht und ergreifend einen dachschaden haben. und ich war mir recht lange unklar darüber, was mich an diesem thema in der gegenwärtigen aufmachung eigentlich so unglaublich stört.mal davon abgesehen, dass ich eine 'debatte' über ‚patriotismus’ nicht nur für absolute zeitverschwendung halte, sondern für vollkommenen blödsinn, denn entweder man hat ihn oder man hat ihn nicht, den patriotismus, wie das eben so ist mit gefühlsdingen.
und mir geht ein gedanke durch den kopf, den ich nicht mehr los werde, nämlich, wen betrifft diese debatte und, noch wichtiger, wenn betrifft die debatte nicht. nur so macht das ganez nämlich einen sinn, wenn man mal darüber nachdenkt, wen dieses thema vollumfänglich ausgrenzt, weil nicht betrifft.
denn die sau, die grad durch das land getrieben wird, ist die leitsau für eine leitkultur-debatte, die sich frecherweise hinter gefühlsduseleien und befindlichkeiten versteckt. und eine mögliche begrifflichkeit wird einstweilen zurückgestellt, weil debattiert.
das muss man sich mal durch den kopf gehen lassen, man kann es auch nachlesen, bei herrn koch, dem brutalstmöglichen aufklärer, den diese republik je kennenlernen musste: ‚selbstbewusste vaterlandsliebe ist voraussetzung für das gelingen von integration. wir brauchen patriotismus nicht zur abgrenzung, sondern zur einbindung von migranten.’ wer hier noch nichts merkt, dem erklärt herr koch es noch ein bischen genauer, denn seiner meinung nach soll die christlichdeutscheunion endlich die aufgabe der ‚wahrung deutscher interessen’ übernehmen.
wer meint, es ginge um werte, wer meint, es ginge auch nur im entferntesten um dieses land, geschweige denn um patriotismus, der – so glaube ich – irrt. es geht in wahrheit darum, einem thema - vordergründig intellektuell - die (hinter)tür zu öffnen, das so tumb und genau aus diesem grund so gefährlich ist. da können sich die diskutanten noch so lautstark hinter hymnen und eiden verstecken, denn diese debatte ist ausschließlich fremdenfeindlich; ich glaube, die werden sich mehr als wundern, wenn die büchse der pandorra erst einmal auf ist.
dangerfunker antwortete am 6. Dez, 18:19:
...und schlussendlich ist man wieder bei Max Liebermann anno 1933!